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Str. Eugeniu de Savoya, 24

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1817

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Profanbauten

Karte Prinz-Eugen-Haus

Der Ort wo der Eroberer in die Festung ritt

Eine wenig spektakuläre Straßenecke in der historischen Innenstadt erinnert an ein spektakuläres Ereignis, das eine Zeitenwende in Temeswar markierte. Ein Gebäude an der Ecke Eugeniu de Savoia/Marasesti-Str. bezeichnet die Stelle, wo Prinz Eugen von Savoyen am 18. Oktober 1716, seinem Geburtstag, durch das Forforoser Tor einzog und die über 160 Jahre lange türkische Herrschaft beendete. Damit begann Temeswars Eingliederung in den Einflussbereich der Habsburger und der Anschluss der Stadt an Mitteleuropa.

 

Fortan im Andenken an den großen Feldherrn und Eroberer Prinz-Eugen-Tor genannt, blieb es auch nach der Umgestaltung Temeswars mit neuen Mauern und Bastionen durch die Habsburger erhalten. Selbst als nach dem Abriss der alten Festung ein Gebäude an deren Stellung trat, wurde der Ort markiert, an dem der legendäre Eroberer die Stadt erstmals betreten hatte.

 

Über der Eingangstür des Hauses entstand in einem Medaillon eine malerische Darstellung des abgetragenen Prinz-Eugen-Tores und auch das Haus wurde mit dem Namen des glorreichen Feldherrn verknüpft. Die Malerei war im Lauf der Zeit verblasst, die Erinnerung an die Eroberung nicht. Und so wurden 300 Jahre nach dem Ritt Prinz Eugens von Savoyen durch das Tor zwei Gedenkplatten enthülltund die Wandmalerei über dem Eingang restauriert.

 

Nachdem Abzug der osmanischen Truppen waren auch 144 jüdische Bewohner Temeswars in der Stadt geblieben, die sich in dem Bereich um das Prinz-Eugen-Haus angesiedelt hatten. In der ersten Hälfte des 18.Jh. nutzten sie diesen Ort fast ein Vierteljahrhundert lang als Gebetsstätte.

 

Die heute unscheinbare Straßenecke steht somit gleichzeitig für den Weg Temeswars in die Moderne und den Neubeginn des jüdischen Lebens in der Habsburger Monarchie. Beides sollte der Stadt Wohlstand und Innovation bringen und das unverwechselbare Stadtbild sowie die einzigartige Toleranz und Liberalität Temeswars begründen.