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Str. Gheorghe Doja

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ab 1900

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Öffentlicher Raum

Karte Doja-Gasse

Die wohl schönste Nebenstraße der Stadt

Wer Temeswar kennenlernen will, sollte sich auch dem Charme der alten Vorstädte nicht verwehren. Nicht so renoviert wie die Innenstadt, doch mit viel historischem Flair laden sie dazu ein, die Nebenstraßen mit ihren wunderschönen Häusern zu erkunden.

 

Die Josefstadt, ursprünglich “Neue Deutsche Mayerhöfe” genannt, wurde bereits 1744 vor den Toren der Festung gegründet. Hier entstanden Sommerresidenzen für gut situierte, meist deutschsprachige Bürger in der Vorstadt, die zu Ehren des Kaisers Joseph II., Sohn der berühmten Herrscherin Maria Theresia in Josephstadt (später Josefstadt) umbenannt wurde.

 

Ab Mitte des 19. Jahrhunderts machte Temeswar eine so rasante wirtschaftliche Entwicklung durch, dass es auch als das „Manchester Süd-Ungarns“ bezeichnet wurde. Seit der erste Bahnhof im Norden der Josefstadt errichtet und dort auch das Zentrum der Schifffahrt auf dem Bega-Kanal geschaffen wurde, entstanden in den ursprünglich ländlich geprägten Vororten infolge einer dynamischen städtebaulichen Entwicklung begehrte städtische Wohnviertel . Die meisten der hier entstandenen Häuser wurden in der Zeit um 1900 errichtet. Sie stellen sowohl den Wohlstand ihrer Erbauer zur Schau als auch die damals modernen Baustile.

 

Lohnend sind vor allem Abstecher in die Seitenstraßen, wo herausgeputzte Stadtvillen in ruhiger Lage zu bestaunen sind und prachtvolle Häuser im Dornröschenschlaf auf Entdeckung warten.

 

Die Doja Gasse stellt die Verbindungsstraße zwischen der „Maria“ in der Josefstadt und dem „Lahovary-Platz“ in der Elisabethstadt her. In dieser Verbindungsstraße der beiden historischen Stadtviertel Josefstadt und Elisabethstadt findet man entlang der Straßenbahngleise die Vorzüge Temeswars vereint. Es gibt hier zahlreiche Jugendstilhäuser, manche liegen noch im Dornröschenschlaf, immer mehr erstrahlen in neuem Glanz. So fallen die frisch renovierten Fassaden der Häuser Doja-Gasse Nr. 1 und Nr. 5 sofort auf, die der berühmte Temeswarer Architekt Ernö Neuhaus in den Jahren 1905-1906 bauen ließ. Auch die Eckhäuser an den Kreuzungen dieser Straße bestechen durch schmucke Erker und reichem Fassadenschmuck, angelehnt an den Secessionsstil der 1900er Jahre.

 

An der ersten Kreuzung nach der “Maria” befindet sich an einer Straßenecke ein liebevoll eingerichtetes Lokal, das dem Besucher Kaffee- und Teespezialitäten in stilvollem Ambiente anbietet. Bevorzugt man eher ein kühles Bier, findet man an der nächsten Kreuzung einen kleinen Ausschank, der örtliches hausgebrautes “Craft“ Bier unter dem alten Namen des Viertels „Mayerhoff“ anbietet.

 

In der Gheorghe-Doja-Straße Nr. 16 befindet sich eine wohltätige Einrichtung von Ende des 19.Jahrhunderts. Der Architekt Lippot Löffler errichtete von 1894-1897 eine Schule für gehörlose Jugendliche auf Initiative eines in Wien und Budapest ausgebildeten Spezialisten, die auch heute noch ihren Zweck der Inklusion von Menschen mit Behinderungen erfüllt.

 

Einmalige Architektur, regional typische Gastlichkeit und das kakanische Erbe machen die Dojagasse zu einer der reizvollsten Seitenstraßen Temeswars.