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Str. Palanca

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1855-1860

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Profanbauten

Karte Dikasterialpalais

Palazzo mit italienischem Flair

Nach der Niederschlagung der ungarischen Revolution von 1848, die gegen das österreichische Kaisertum gerichtet war, hat die Regierung in Wien eine Umordnung vorgenommen, Ungarn wurde in fünf Regierungsbezirke aufgeteilt. Dabei sollte Temeswar nach der Eroberung 1716, als die Stadt das Zentrum der Krondomäne Banat war, zum 2. Mal in seiner Geschichte Landeshauptstadt werden. Temeswar wurde dabei zum Verwaltungssitz der neu gegründeten Woiwodschaft Serbien und Temeser Banat. Das repräsentative Verwaltungsgebäude wurde im monumentalen Stil der Neorenaissance nach dem Vorbild des italienischen Palazzo Strozzi in Florenz gebaut und im Jahr 1860 fertiggestellt. Entsprechend monumental wurde gebaut. Der Bau ist das größte öffentliche Gebäude der Stadt, hat drei Innenhöfe und sechs Tore, 273 Amtszimmer sowie 160 weitere Räume.

 

Kurz nach der Fertigstellung des neuen Regierungsgebäudes, erlitt die Habsburger Monarchie eine Niederlage im italienischen Krieg. Ungarn gewann wieder mehr Einfluss und aus innenpolitischen Erwägungen wurde das frühere Machtverhältnis wiederhergestellt. Die angestrebte Nutzung für das Palais entfiel, es wurde stattdessen zum Justizpalast.

 

Im Wiener Amtsdeutsch hieß das Gebäude „Dikasterialpalast“. Die Bezeichnung geht auf die klassische Antike zurück, „Dikasterien“ waren Volksgerichte im alten Griechenland.

 

Auch heute steht der Palazzo mit italienischem Flair im Zeichen der Justiz. Im Dikasterialpalais sind der Gerichtshof für den Kreis Temesch und einige andere Verwaltungsstellen und Anwaltskanzleien untergebracht.