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Piața Ionel I. C. Brătianu

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1837-1839

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Sakralbauten

Karte Lutherische Kirche

Vom turmlosen Provisorium zum

eleganten Gotteshaus

Wenn man die Kanone, die die Bastion bewacht, um 30 Grad nach rechts dreht, sieht manin Schusslinie eine Kirche. Es handelt sich dabei um die evangelische Stadtkirche, die 1839 wohlweislich turmlos gebaut worden war, um nicht unter Beschuss zu geraten. Eine steckengebliebene Kanonenkugel im Mauerwerk des Gemeindehauses neben der Kirche zeigt, dass diese Vorsichtsmaßnahme nicht übertrieben war.

 

Der Kirchturm wurde erst 1902 hinzugefügt, inzwischen hatte sich die Kriegführung verändert und man begann, die alte Stadtbefestigung abzutragen. Vor den modernen Geschossen der Neuzeit hätten die Mauern keinen Schutz mehr geboten. Erst das Schleifen der Verteidigungsanlagen ermöglichte die Entwicklung des modernen Temeswar.

 

Der erste evangelische Gottesdienst in Temeswar wurde 1795 abgehalten. Da die evangelische Gemeinde keine Kirche besaß, fand dieser zunächst in verschiedenen städtischen Institutionen statt. Im Jahr 1824 wurde die Vereinte Evangelische Gemeinschaft gegründet und der Bau der Kirche beschlossen. Am 27. Oktober 1839 fand die feierliche Weihe der Kirche statt. Obwohl die Habsburger den katholischen Glauben installierten und förderten, ist es bemerkenswert, dass bereits Ende des 18. Jh. eine evangelische Gemeinde entstand. Es spricht für die Liberalität der Stadt, dass sich neben der Kirche schon 1825 eine evangelische Knabenschule befand.

 

Wir gehen auf der linken Seite der Kirche vorbei und biegen bei der ersten Möglichkeit links ab. Dann geradeaus bis zu einem rechteckigen Platz.