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Piața Unirii

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ab 1733

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Öffentlicher Raum

Karte Domplatz

Das Herz der Stadt am Puls der Zeit

In Temeswar haben die Plätze, der multiethnischen Tradition entsprechend, verschiedene Namen. Der Domplatz mit seinen wunderschönen Gebäuden ist das Herz des alten, habsburgischen Temeswar. Auf rumänisch heißt er Piața Unirii („Platz der Vereinigung“), auf ungarisch Losonczy Tér, nach dem Verteidiger Temeswars vor der türkischen Eroberung 1552.

 

Der Platz wurde nach dem Abzug der Türken von den Habsburgern im Barockstil neu erschaffen. An seinem östlichen Ende steht der Katholische Dom, genau gegenüber die serbisch-orthodoxe Bischofskirche, die dem Betrachter ihre Rückseite zuwendet, da sich Fassade und Zugang hinter dem Platz befinden. An der Nordseite gibt es noch einige einstöckige barocke Gebäude aus der Zeit der Anlage des Platzes. Die Häuser an den drei anderen Seiten wurden später im 19. und dem beginnenden 20. Jahrhundert durch mehrstöckige Gebäude ersetzt. Auf der Südseite steht mit dem sogenannten „Barockpalais“ das größte Gebäude auf dem Platz. Es wurde ursprünglich als Kommitatshaus für die Administration des Banats im 19. Jahrhundert erbaut. Dort logierten schon die Komponisten Franz Liszt und Johann Strauß-Sohn auf ihren Konzerttourneen, die sie auch nach Temeswar geführt hatten. Heute beherbergt das Palais das Temeswarer Kunstmuseum, das neben einer festen Sammlung von regionaler Kunst auch Raum für wechselnde Ausstellungen bietet. Im Westen steht der serbisch-orthodoxe Bischofspalast (Jugendstil/Sezession), daneben rückseitig die serbisch-orthodoxe Bischofskirche.


Der Platz spiegelt durch die Vielfalt der Architektur und die beiden Kathedralen der damalsvorherrschenden Glaubensrichtungen sehr gut die über drei Jahrhunderte gelebte Toleranz verschiedener Religionen und Nationen in der Stadt Temeswar wider. Zwei Bischofskirchen an einem Ort sind eine Seltenheit. Sie verschaffen dem Platz durch ihre Türme eine spezielle Silhouette, die wir aufgrund ihrer Einzigartigkeit in unser Logo übernommen haben.

 

In der Mitte des Platzes steht, auf einem Relief leicht erhöht, die Dreifaltigkeitssäule. Sie ruht auf einem dreieckigen Sockel und ist mit einer dreikantigen Säule und mehreren plastischen Figuren und Reliefbildern ausgestattet. Auf der Säule thront die Heilige Dreifaltigkeit. Die Plastik wird der Werkstatt des Wiener Künstlers Raphael Donner zugeschrieben und wurde aus Dankbarkeit für die überstandene Pest von 1738–1739 gestiftet. Ein paar Schritte von der Säule entfernt gelangt man einige Stufen abwärts zu einem öffentlichen Trinkbrunnen, dessen Wasser durch seine Heilwirkung nicht nur Durst löscht, sondern auch neue Kräfte weckt für die weitere Besichtigung.

 

Wer sich mit Wasser nicht begnügt, für den gibt es Alternativen. Heute präsentiert sich der altehrwürdige Platz als die gute Stube der Stadt. Rund um den Platz locken zahlreiche Lokale. Bei schönem Wetter, das in Temeswar fast das ganze Jahr über herrscht, trifft mansich vorzugsweise auf den einladenden Terrassen.